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David Schnell - Stunde (Diesen Link besuchen)

https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3775726209/frankreichde-21

David Schnell (*1971 in Bergisch Gladbach) überlagert in seinen Gemälden Landschaftsdarstellungen mit räumlichen Fiktionen. Während in einzelnen Werken ein weit in die Tiefe führender Fluchtpunkt architektonischer Elemente die räumliche Konstruktion im Bild übersteigert, gehen in anderen Bildern Architektur und Natur direkt ineinander über: Wie von einer gewaltigen Explosion zerrissen, splittert sich die Darstellung auf und verschränkt sich auf komplexe und faszinierende Weise. Zusätzlich betont wird der flirrende Zustand des Gezeigten durch die spezielle Farbgebung der Bilder, die von monochromen Darstellungen bis hin zu prismenartigen Lichtbrechungen reicht. David Schnells Bilder lassen einen Eindruck von unaufhörlicher Geschwindigkeit und Destabilisierung entstehen, der schließlich die Zeitwahrnehmung des Betrachters hinterfragt. Die vorliegende Monografie hat retrospektiven Charakter und präsentiert ausgewählte Hauptwerke des Künstlers.

Hrsg. Kunstverein Hannover, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, GEM, museum voor actuele kunst, Den Haag, Text von Xaver Bayer, Markus Stegmann, Ute Stuffer u.a., Gestaltung von Markus Dreßen

Deutsch, Englisch, Niederländisch

2010. 166 Seiten, 79 Abb., davon 66 farbig



# Verlag: Hatje Cantz Verlag; Auflage: 1., Auflage (30. April 2010)
# ISBN-10: 3775726209
# ISBN-13: 978-3775726207
# Größe und/oder Gewicht: 29,4 x 23,4 x 1,4 cm
# Broschur
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Eingetragen am: Dienstag, 01.06.2010

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Wink mit dem Zaunpfahl 5 von fünf möglichen Sternen

Hans-Joachim Julius Erdmann

Geschrieben von: Hans-Joachim Julius Erdmann, Dienstag, 01.06.2010

Geometrische Konstruktionen, deren Elemente an Zaunpfähle erinnern, bilden in vielen Bildern David Schnells ein Gittergerüst, an denen sich ein Raum aufspannt. So entsteht ein Weg, der uns von dem Ort, an dem wir gerade stehen wegführt. Gleichsam wie bei einem tatsächlichen Zaun, der einerseits etwas abgrenzt, andererseits aber auch den Weg entlang der Grenze anzeigt.
Der Drang nach Bewegung, nach Beschäftigung führt unseren Blick fast zwangsläufig zum Horizont und dem vermeintlichen Ziel, auf das die Perspektive uns lenkt. Auf diese Weise gerät das Bild in Bewegung. Wir fragen uns, was uns am Ziel erwartet.
Die Bewegung verweist auf eine Zukunft. Denn die Bilder nehmen uns bei der Hand und führen uns. Zur Bildmitte , zum Fluchtpunkt. Es ist, als existiere das Hier und Jetzt nicht sondern die Zukunft.
So geraten wir in den Zog der Bilder von David Schnells.
Eine andere Assoziation, die ich beim Betrachten der Bilder hatte, war „Matrix“ , der Film der Wachowski-Brüder. Der Film ist berühmt wegen eines Effektes, der „Bullet Time“ genannt wird. Es handelt sich um einen „Spezialeffekt, bei dem der Eindruck einer Kamerafahrt um ein „in der Zeit eingefrorenes“ Objekt herum entsteht.“ (Quelle wikipedia.de)
Wie bei einer „Bullet Time“ schwebt der Zuschauer bei Schell in einer dreidimensionalen Landschaft, und bewegt sich um die eingefrorene Realität des Bildes. Als sei der Moment festzuhalten, in dem wir uns entschließen, den Weg zu gehen oder auch nicht. In dem wir den Wunsch spüren und die Projektion sehen. Als könnten wir diesen Moment in dem Moment, in dem er geschieht aus mehreren Blickwinkeln betrachten.
Eine unbedingt sehenswerte Ausstellung.
Der Katalog zur Ausstellung ist von guter Qualität. Der Buchrücken des leider nur broschiert zu erhaltenden Buches zeigt die Arbeit „Code“ von 2008.Der Buchtitel wurde auf ein schwarzes am Buchrücken aufgeklebtes Deckblatt gedruckt. Zur Ausstellung in Hannover kann man eine ungeknickte und unbeklebte Version des Buchrückens als Plakat erwerben. (7,- €)
Im Buch kommen unterschiedliche Papiere zum Einsatz. Ein Holzschnitt Schnells wurde auf schwarzem Papier gedruckt, ein Teil auf weißem Papier, vier Blätter sind transparent, ein weiterer Teil grau. Auf diese Weise führt der Katalog das Bild auf dem Umschlag fort.
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