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Geregor Schneider: END (Diesen Link besuchen)

https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3865604226/frankreichde-21

Gregor Schneiders Werke sind komplett gebaute Räume – sichtbare und unsichtbare, verdoppelte und gedoppelte. Akribisch baut er Räume in bestehende Räume und folgt keinem bestimmten Prinzip, sondern beobachtet, wie sich Eingriffe in die gewöhnliche Logik bestehender Architektur auf die Wahrnehmung auswirken – beängstigend, desorientierend und auf unheimliche Weise magisch faszinierend. Auf zahlreichen farbigen Tafeln zeigt Gregor Schneider hier für sein Werk charakteristische ›Touren‹ mit von ihm selbst fotografierten Ansichten – alptraumhafte Trips durch das Unterbewusste verdrängter Erfahrungen und Ängste. Die erste führt durch eine monumentale, begehbare Skulptur in ein »schwarzes Loch«, dann eine Feuerleiter hinunter in sechs Räume. Schneider hat sie aus seinem Langzeitprojekt Haus u r aufgebaut, das er 1985 begann. Das sogenannte Haus u r / Totes Haus u r wurde 2001 auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen prämiert und zählt zu den wichtigsten Gesamtkunstwerken der Gegenwart. Die Räume sind äußerst sparsam möbliert, nur spurenhafte Flecken in der »Abstellkammer « oder ein Tisch mit Service im »Kaffeezimmer«. Die zweite Tour führt durch verdoppelte Räume, von denen einige begehbar, andere durch Spiegel erfahrbar sind. Die Orientierung wird hinterfragt, denn das bereits Gesehene des einen Raumes wiederholt sich im nächsten: Bin ich hier oder dort ? Zeit- und Raumgefühl verflüchtigen sich, das Thema der »Verdoppelung« oder der »Wiederholung« hinterfragt das künstlerische Original. Diese bislang umfangreichste Monografie zu Gregor Schneider handelt auch von einer anderen Vorstellung von Museen und wurde vom Künstler maßgeblich mitgestaltet. Gregor Scheider’s work is about rooms – visible and invisible, doubled and duplicated, labyrinthine rooms within rooms. Rather than following a particular principle, he observes the effects that interventions in the common logic of existing architecture have on our perception. The result is frightening, disorientating and in an uncanny way, magically fascinating. Presented here, on numerous colour plates, are two tours that are characteristic of his work. These nightmarish trips lead us through suppressed subconscious experiences, through ‘black holes’, familiar yet sinister spaces, oversized, walk-in sculptures with rooms that are doubled or duplicated through mirrors and doors. The perception of time and space becomes warped and the idea of the artistic original is scrutinised by this continual doubling and repetition. This book, the most comprehensive monograph on Gregor Schneider to date, was designed and photographed by the artist himself.

# Gebundene Ausgabe: 216 Seiten
# Verlag: Verlag der Buchhandlung König (30. August 2010)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3865604226
# ISBN-13: 978-3865604224
# Größe und/oder Gewicht: 30,8 x 27 x 2,4 cm
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Eingetragen am: Dienstag, 08.06.2010

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Opulenter Katalog dreier Arbeiten Gregor Schneiders 5 von fünf möglichen Sternen

Hans-Joachim Julius Erdmann

Geschrieben von: Hans-Joachim Julius Erdmann, Dienstag, 08.06.2010

Das Buch „END“ von Gregor Scheider dokumentiert drei Projekte des Künstlers: „E N D“ im Museum Abteiberg Mönchengladbach 2009 , „MARCO“ im Museo d’Arte Contempoanae in Rom 2008 und „Doublings“ im Museum Franz Gertsch in Burgdorf 2008.
Mit insgesamt 285 Bildern gibt der großformatige Katalog einen sehr guten Überblick über diese aktuellen Arbeiten Schneiders. Die entweder ganz- oder doppelseitigen von Gregor Schneider selbst angefertigten Fotos bilden den Weg des Besuchers durch die jeweilige Ausstellung nach. Sie wurden randlos auf die 30 x 27 cm großen Buchseiten gedruckt, so dass die doppelseitigen Abbildungen auf 60 x 27 cm kommen. Dadurch verstärkt sich ihre Wirkung enorm.
Dazu gibt es einen Textteil jeweils in Deutsch und Englisch von Susanne Titz, der Direktorin des Museum Abteiberg Mönchengladbach und Anita Shah, der damaligen künstlerischen Leiterin des Museums Franz Gertsch in Burgdorf.
Ein Bilderverzeichnis mit der Angabe der tatsächlichen Maße der Räume am Ende des Katalogs rundet die Dokumentation ab.
Wenn man die Arbeiten Schneiders schätzt, dann ist dieses Buch sehr zu empfehlen. Aber auch ein Kennenlernen des Schneiderschen Kosmos ermöglicht dieser fast opulent zu nennende Katalog.
Man sollte aber wissen, worauf man sich einlässt. Für die Ausstellung in Mönchengladbach etwa hatte Schneider einen 14 mal 14 Meter großen schwarzen Kubus errichtet, über den man in einem Moment völliger Dunkelheit über ein Kellerloch in das Museum gelangte. Das in die Museumswand geschlagene Loch verband den Kubus mit den von Schneider eingerichteten Räumen im Museum, in denen leblose Körperteile von einem einzigen Spot beleuchtet lagen. Beklemmung, Angst, Leere oder Erschrecken sind Begriffe die Gregor Schneider in Bilder verwandelt.
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