Home > Museen > Zeitgenössische Kunst > Deutschland > Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart , Berlin
Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart , Berlin (Diesen Link besuchen)
https://www.hamburgerbahnhof.de/
Der Hamburger Bahnhof wurde im Jahre 1996 nach einer längeren Phase des Umbaus und der Neugestaltung durch den Architekten Josef Paul Kleihues als Museum für Gegenwart innerhalb der Staatlichen Museen zu Berlin eröffnet.
1847 als Endbahnhof der Eisenbahnstrecke Hamburg-Berlin erbaut und 1906 zum Verkehrs- und Baumuseum umgestaltet, hatte der Hamburger Bahnhof - nach mehr als vier Jahrzehnten Dornröschenschlaf nach dem II. Weltkrieg - nun eine Neubestimmung im Verband der Staatlichen Museen erhalten. Als Museum für Gegenwart sollte dieses Haus nicht nur bildende Kunst zeigen, sondern auch die Aspekte vergegenwärtigen, die heute mit einem erweiterten Kunstbegriff verbunden werden: Medien, Alltagskultur, Diskussion, Musik, Performances, Lesungen usw. In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass dieses Haus nur zu einem modernen Museum umgestaltet werden konnte, weil das Land Berlin - als Eigentümer des Gebäudes - privaten Sammlern, insbesondere der Sammlung Marx, einen interessanten Standort in der neuen Hauptstadt anbieten wollte. Erich Marx stellte den Staatlichen Museen dafür seine qualitätsvolle Sammlung als Dauerleihgabe zur Verfügung. Hochwertige Werkblöcke weltbekannter Künstler wie Andy Warhol, Cy Twombly, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Anselm Kiefer und Joseph Beuys bilden den Grundstock dieser Sammlung und gaben den Ausstellungen im Hamburger Bahnhof im Zusammenspiel mit Schlüsselwerken aus der Nationalgalerie und anderen Museen ihre Prägung. So wurde das Museum für Gegenwart Berlin nicht nur schnell zu einem bekannten und geschätzten Zentrum internationaler zeitgenössischer Kunst, sondern auch für ein breites Publikum zu einem Ort vielfältiger Diskussionen, Lesungen, Musik- und Filmveranstaltungen. Über die Bindung der Sammlung Marx an Berlin hinaus bestand und besteht seitens der Stadt und der Staatlichen Museen ein großes Interesse, weitere, bisher noch verborgene Sammlungsbestände des 20. und 21. Jahrhunderts zu erschließen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang ist auch die Arbeit des Medienarchivs Joseph Beuys im Hamburger Bahnhof zu nennen. Dessen Hauptaufgabe besteht darin, die vorhandenen Film- und Tondokumente von und über Beuys zu sammeln, zu archivieren und möglichst digitalisiert, sowohl der Forschung als auch dem Publikum zugänglich zu machen. Die Schenkung der umfangreichen Videosammlung Mike Steiner im Jahre 1999 hat diese Aufgabenstellung noch wesentlich erweitert. Durch den Ankauf der Sammlung Marzona im Jahre 2002, deren Schwerpunkte in den Bereichen der Minimal-, Konzept- und Land Art sowie der Arte Povera liegen, werden die wegweisenden künstlerischen Positionen nach 1960 in ihrer Prozesshaftigkeit nachvollziehbar. Die Entwicklungslinien können nun in ihren vielfältigen Zusammenhängen erschlossen und in Ausstellungen präsentiert werden. Neben seiner Werksammlung hat Egidio Marzona dem Museum einen großen Fundus an Fotos, Flyern, Filmen, Videos, Plakaten, Manuskripten und Künstlerbüchern überlassen, der besonders für junge Kunsthistoriker ein weites Arbeits- und Forschungsfeld eröffnet. Mit der zunächst auf sieben Jahre befristeten Leihgabe der Friedrich Christian Flick Collection an den Hamburger Bahnhof im Jahre 2004 verändert sich das Erscheinungsbild des Museums noch einmal wesentlich. Der 1996 aus finanziellen Gründen nicht realisierte Westflügel parallel zu der neu entstandenen Kleihueshalle kommt nun erheblich größer - in Form der Rieckhallen (einer ehemaligen knapp 300m langen Speditionshalle) - als Museumsanbau hinzu. Hier soll die etwa 2000 Werke von ca. 150 Künstlern umfassende größte Privatsammlung zeitgenössischer Kunst ausgestellt werden. Mit Werkgruppen so bekannter europäischer und nordamerikanischer Künstler wie Marcel Broodthaers, Marcel Duchamp, Duane Hanson, Candida Höfer, Mike Kelly, Martin Kippenberger, Bruce Nauman, Jason Rhoades, Pipilotti Rist, Thomas Ruff, Cindy Sherman, Luc Tuymans, Jeff Wall und Franz West, die in einer Ausstellungsfolge über einen Zeitraum von sieben Jahren präsentiert werden sollen, erweitert sich sowohl die Sammlungs- als auch die Ausstellungsstruktur des Hamburger Bahnhofs erheblich. Adresse Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin Invalidenstraße 50- 51 · 10557 Berlin e-mail hbf@smb.spk-berlin.de |
|
Eingetragen am: Dienstag, 08.02.2005